Testbericht Staubsauger Siemens Z 3.0 VSZ 31455
2011 Redaktion
Überzeugt der gelobte Testsieger im Staubsauger Testbericht wirklich?
Der Staubsauger mit Beutel Siemens Z 3.0 VSZ 31455 ist seit Ende 2010 auf dem Markt und gewann aus dem Stand mit einer glatten 2,0 („Gut“) den ersten grossen Staubsauger Test 2011 der Stiftung Warentest in Heft 4/2011. Gleich "gut" wie sein Kontrahent, ein beutelloser Staubsauger der Schwestermarke Bosch, jedoch nur halb so teuer wie der beutellose Kollege wird der Siemens Z 3.0 VSZ 31455 natürlich von Staubsauger Test Aktuell kritisch untersucht, ob er wirklich ein sicherer Kauf ist.
Klein, leicht und durchschnittliches Handling
Der im mittleren Preissegment um die 150 Euro positionierte Staubsauger kommt recht klein und mit 4,3 Kg Gehäusegewicht leicht daher. Die Materialverarbeitung ist zufriedenstellend und nicht übertrieben hochwertig ausgefallen. Das Handling im laufenden Betrieb ist trotz der nur drei Rollen recht gut, das geringe Gewicht des Gehäuses trägt erheblich dazu bei. Das Saugrohr lässt sich in der Länge um 30 cm verstellen und ist bis zu einem Meter lang. Der gesamte Aktionsradius inklusive Kabellänge beträgt 10 Meter, ein Durchschnittswert im Marktvergleich. Der Kabeleinzug erfolgt nach dem „Rollo-Prinzip“, also erst kurz herausziehen und dann zieht sich das Kabel automatisch ein. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase vermisst man eine spezielle Kabeleinzugstaste nicht mehr.
Hauptkriterium im Staubsauger Testbericht - Die Saugleistung
Beim Saugen fällt auf, dass die Hauptsaugdüse flacher sein könnte, um auch gut unter flache Möbel zu kommen. Die sonstigen Zusatzdüsen und Zubehörteile fallen funktionsgerecht aus und sind mit zusätzlicher grosser Polsterdüse, Matratzendüse, extra langer Fugendüse, Bohrdüse, Fugendüse und Polsterdüse reichlich vorhanden.
Die Saugleistung als solche ist sowohl auf Hartböden als auch auf Teppich sehr gut und benötigt nur relativ wenig Leistungsaufnahme respektive Stromverbrauch. Die bewährte energieeffiziente „Compressor Technology“ von Siemens kommt auch bei diesem neuen Modell wieder zum Einsatz. Hierbei wird der komplette Sauger, angefangen bei der Saugdüse, dem Saugrohr, dem Motor und der Filtertechnik luftströmungsoptimiert und hoch abgedichtet, so dass relativ wenig Energie aufgewendet werden muss, um einen hohen Lufstrom und ausreichenden Saugdruck zu erzeugen.
Energieeffiziente Staubsauger der neuesten Generation fallen dadurch auf, dass nicht mehr mit dicken Wattangaben über 2000 Watt geworben wird, sondern nur noch Nennleistungsaufnahmen von 1000 bis maximal 1600 Watt verwendet werden, die sich in den teilweise kryptischen Produktbezeichnungen „verstecken“. So auch beim Siemens Z 3.0 VSZ 31455. Die letzten Ziffern „1455“ weisen darauf hin, dass der Siemens für seine sehr gute Saugleistung mit einer Nennleistung von 1400 Watt maximal auskommt, im realen Testbetrieb sogar noch weniger. Das beruhigt das Umweltgewissen und schont die Stromrechnung.
Leisetreter mit neuester HEPA-Filtertechnik
Als Filtertechnik kommt beim Siemens Z 3.0 VSZ 31455 ebenfalls die sehr gute Ultra HEPA Hygienefilterung zum Einsatz. Die Staubbeutel fassen 4 Liter Volumen und sind mit unter 1 Euro pro Stück vergleichsweise günstig.
Die Geräuschentwicklung des Saugers war im Test eher angenehm von der Tonart her und relativ leise. Hinzu kommt, dass durch die effiziente Auslegung des Geräts keine besonders hohe Leistung an dem Drehknopfregler eingestellt werden muss um ein anständiges Saugergebnis zu erzielen. Dass mindert die Geräuschemission zusätzlich.
Der Siemens Z 3.0 VSZ 31455 im Marktvergleich betrachtet
Preislich bewegt sich der Siemens Z 3.0 VSZ 31455 knapp unter 150 Euro. In dieser Preisklasse konkurriert er sowohl mit den Schwestermodellen von Bosch, zum Beispiel dem BSG 81466, als auch mit den „Einsteigermodellen“ von Miele, dem neueren Miele S2131 oder dem Miele „Klassiker“, dem Miele S371. Von der Saugleistung her ist der Siemens Z 3.0 VSZ 31455 den Miele-Saugern mindestens ebenbürtig, wenn nicht leicht überlegen. Das „Marken-Image“ und auch die Verarbeitung und – vermeintliche – Dauerhaltbarkeit von Miele-Geräten spielt aber sicher auch eine Rolle, zumindest für bestimmte Verbrauchersegmente. Ein echter und überlegenswerter Konkurrent für den Siemens-Sauger kommt allerdings quasi aus dem gleichen Haus, von BSH-Bosch Siemens Hausgeräte GmbH: Der Bosch BSG 81466, Testsieger bei Stiftung Warentest in 2010. Hier gibt es „unter dem Blech“ beziehungsweise Kunststoff viele Baugleichheiten. Wesentlicher Unterschied ist, der Bosch hat vier statt 3 Lenkrollen und weist eine praktische Füllstandsanzeige für den Staubbeutel auf, so dass man nicht ständig unter der Haube am Beutel nachsehen muss, wie voll er schon ist. Ansonsten ist die Entscheidung Geschmackssache, die Saugleistung ist bei beiden Schwestergeräten sehr gut.
Neuer Staubsauger, wenig Testurteile und Kundenerfahrungen - Risiko?
Der Siemens Z 3.0 VSZ 31455 hat als neues Modell auf dem Markt erst einen grossen professionellen Test absolviert. Diesen „strategisch“ wichtige Staubsauger Testbericht der renomierten Stiftung Warentest hat er dann auch gleich gewonnen, zusammen mit einem Bosch-Gerät. Dadurch erhält der Siemens natürlich erheblich Rückenwind auf dem Markt, da sich bekanntlich sehr viele Menschen von den Testurteilen der Stiftung Warentest beeinflussen lassen. Und das nicht ohne Grund, zählt die Stiftung Warentest doch sicherlich zu den seriösesten und professionellsten Testinstitutionen in Deutschland. Besonders viele Nutzererfahrungen von echten Käufern liegen für den Siemens Z 3.0 VSZ 31455 aufgrund der relativen Neuheit noch nicht vor. Bei eher wenigen Testberichten von Käufern muss man zudem die Aussagefähigkeit kritisch betrachten. Erfahrungsgemäss verfassen Marketing- und PR-Abteilungen, die ihr Geld wert sind, zum Marktstart von Geräten positive Internet-„Kundenbewertungen“ und mischen diese unter echte Erfahrungsberichte. Erst ab einer gewissen Marktreife und Anzahl von Kundenbewertungen bildet sich ein wirklich aussagefähiges Profil heraus.